Drei ungewöhnliche Frauen stehen im Mittelpunkt des Stückes: Die deutschstämmige Claudia reist in eine entlegene Gegend von Litauen, um dort Roberto zu treffen, einen jungen Mann, mit dem sie seit längerer Zeit in einem regen Email-Austausch steht und in den sie sich verliebt hat. Statt Roberto trifft sie auf dessen Mutter Cecile und Großmutter Matilda. Beide verhalten sich ausgesprochen merkwürdig – sich selbst und Claudia gegenüber. Und Roberto? Er scheint wie vom Erdboden verschluckt....
Am Anfang stand die Idee von der reinen Gemeinde von Heiligen nach dem Vorbild der Zustände der ersten Christen: nicht bloß innere, sondern auch äußere Scheidung von der «Welt», gemeinsames Leben, Gütergemeinschaft, die Offenbarung Gottes an einzelne Gläubige – die Propheten und das gemeinsame Erwarten eines tausendjährigen glückseligen Reiches. Das war eine Utopie, ein Traum. «Träume verwirklichen sich nicht. Nur Albträume verwirklichen sich», sagt die Philosophin Ágnes Heller über die Utopie...
Toteau, Ende zwanzig, ist eine Frau, die nicht erwachsen wird. In der Großstadt lebend, stolpert sie von einer Beziehungskatastrophe in die nächste. Weil ihr Freund sie vor die Tür setzt, rächt sie sich am männlichen Geschlecht. Sie zeigt einen flüchtigen Bekannten an, weil dieser sie angeblich vergewaltigt hat. Als sie sich bei der Familie entschuldigen will, stellt sie fest, dass die Ehefrau froh ist, ihren Mann endlich los zu sein. Und während er seine Strafe absitzt, freunden sich die beiden...
"Mir ist die Kunst alles, ich bin der Kunst nichts." Der Galerist Alfred Flechtheim gehört zweifellos zu den schillerndsten Figuren im Deutschland des frühen 20. Jahrhunderts. Fred, wie er genannt wurde, entstammt einer jüdischen Münsteraner Kaufmannsfamilie. Doch mit Getreidehandel hat der junge Mann nichts am Hut – auf dem Schweizer Internat, auf das ihn der Vater schickt, lernt er lieber Französisch, das Kaufmännische interessiert ihn nicht. Statt im Getreidekontor verbringt er seine...