Kann es ein gerechtes Staatswesen geben, das alle Menschen glücklich und wohlversorgt leben lässt? Diese Frage treibt den englischen Juristen Thomas Morus um. Er lebt im England des 16. Jahrhunderts, im Zeitalter der Renaissance, der Reformation und der Glaubenskriege, in dem ständig Kunde von neu entdeckten Weltgegenden nach Europa dringt. Vor diesem Hintergrund entsteht Utopia: Das Werk enthält einen angeblich wahren Reisebericht eines Seefahrers, der ein ideales Staatswesen auf einer Insel irgendwo jenseits des Äquators erlebt haben will. Morus diskutiert mit ihm: Soll es Privateigentum geben? Ist soziale Gleichheit gut? Kann eine Gesellschaft genügend Güter erwirtschaften, wenn niemand nach Gewinn strebt? Gibt es das gute und gerechte Staatsoberhaupt, das nicht aus Eigennutz Kriege anzettelt und seine Untertanen auspresst? Die Fragen zeigen: Morus' Utopia ist erstaunlich modern. Tatsächlich sind viele Ideen frühsozialistisch, sogar kommunistisch – 300 Jahre vor Karl Marx. .
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