Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 10 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Unter anderem gingen auch mehrere Spielfilme im ZDF mit Millionen Zuschauern daraus hervor. Sein größtes Lebenswerk ist die Romanserie, die er geschaffen hat. Seit Jahrzehnten entwickelt er die Romanfigur, die ihm ans Herz gewachsen ist, kontinuierlich weiter. «Der Bergpfarrer» wurde nicht von ungefähr in zwei erfolgreichen TV-Spielfilmen im ZDF zur Hauptsendezeit ausgestrahlt mit jeweils 6 Millionen erreichten Zuschauern. Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. In Spannungsreihen wie «Irrlicht» und «Gaslicht» erzählt er von überrealen Phänomenen, markiert er als Suchender Diesseits und Jenseits mit bewundernswerter Eleganz. Es dämmerte erst langsam, als der gute Hirte von St. Johann das Pfarrhaus verließ und den Kiesweg zur Straße hinunterging. Sebastian führte zwei Rucksäcke mit sich, aber lange würde er beide nicht tragen müssen. Pfarrer Trenker war auf dem Weg zur Pension «Edelweiß», um dort ein junges Paar abzuholen, das mit ihm eine Bergtour zur Kandereralm hinauf unternehmen wollte. Kathrin und Jochen Bergmann hatten ihn darum gebeten, nachdem Marion Trenker, die Frau seines Cousins Andreas, ihnen geraten hatte, sich an den Geistlichen zu wenden. Die Urlauber hatten versäumt, noch rechtzeitig eine Bergführung zu buchen und es deshalb vor Ort vergeblich versucht. Es gab zwar immer wieder die Möglichkeit, in eine Gruppe hineinzurutschen, doch die Bergtouren waren so gefragt, dass die Chancen dazu eher gering waren. Sebastian ging durch das noch schlafende Dorf. Die Pension, die Marion und Andreas erst seit einem guten Jahr betrieben, lag am anderen Ende von St. Johann. Sein Cousin hatte dort eine alte Villa gekauft und umgebaut. Die Nachfrage nach Fremdenzimmern war so riesig, dass das «Edelweiß» keine Konkurrenz für die bereits bestehenden Pensionen und Privatunterkünfte darstellte. Für das einzige Hotel am Platze schon gar nicht, denn im Hotel «Zum Löwen» stieg ohnehin eine andere Kundschaft ab. Pünktlich zur verabredeten Zeit stand der Bergpfarrer vor der Tür, die sich gerade öffnete. «Da seid ihr ja», begrüßte er das Ehepaar. «Prima, dann kann's ja losgeh'n.»
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