Am 6. Dezember 1992 lehnt das Schweizer Stimmvolk den Beitritt zum EWR ab und macht Christoph Blocher zum Leader der konservativen Schweiz. Am gleichen Tag setzt sich die Stadt Bern an die Spitze der urbanen Gegenbewegung. Die Rot-Grün-Mitte-Parteien übernehmen die Macht, und was zuerst aussieht wie ein politischer Betriebsunfall mitten im bürgerlichen Kanton Bern, wird Teil einer neuen Normalität, die als Stadt-Land-Graben die ganze Schweiz prägt. Bern entwickelt sich vom verschlafenen Verwaltungszentrum zur progressivsten Stadt der Schweiz, von einer Problemzone am finanziellen Abgrund, aus der die Menschen abwandern, zum brummenden Wirtschaftszentrum. Reportageartig geschrieben, schildert «Bern – eine Wohlfühloase?» die Stadtentwicklung der letzten 30 Jahre nicht als Selbstverständlichkeit, sondern als Ergebnis eines politischen Prozesses. Jürg Steiner zieht eine unvoreingenommene Bilanz und malt dabei weder den linken Teufel an die Wand, noch huldigt er einer rot-grünen Erfolgsromantik. Beschrieben werden Wahlkämpfe, Planungsgeschäfte, der Umgang mit Sozialkrediten, Schulhaussanierungen und die epischen Konflikte zwischen Wirtschaft und Politik. Es geht aber auch um Herz und Leidenschaft, um Sport und Kultur und um die Menschen, die die Stadt durch ihre Politik und ihr Engagement geprägt haben. Das Buch hilft zu verstehen, wie Bern zu dem wurde, was es heute ist: die linkste Stadt der Schweiz.
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