Die Heimatkinder verkörpern einen neuen Romantypus, der seinesgleichen sucht. Zugleich Liebesroman, Heimatroman, Familienroman – geschildert auf eine bezaubernde, herzerfrischende Weise, wie wir alle sie schon immer ersehnt haben. Wer vor den stattlichen Ruperti-Hof am Hohen Peißenberg trat, konnte weit über das hügelige Land sehen und sich an dem Ausblick erfreuen. Verharrte Afra, die fünfundzwanzigjährige Tochter des Ruperti-Bauern, einmal in ihrer Arbeit und schaute in die Ferne, dann trat Sehnsucht in ihren Blick. Zu gern hätte sie mehr von dem weiten Land gesehen, aber sie war hier oben angebunden. Seitdem sie vor einigen Jahren die Mutter verloren hatte, war ihr Vater von Tag zu Tag härter geworden. Wohl schaffte er mit seinen zweiundsechzig Jahren noch mit, aber die meiste Arbeit lud er auf seine Tochter ab. Zu ihr hatte er nie ein gutes Verhältnis gehabt, weil er es nicht verwinden konnte, dass sie kein Sohn war. Er lästerte oft darüber, dass nun eine Tochter das Erbe würde antreten müssen, wenn er einmal nicht mehr war. Jeden anderen Bergbauern beneidete er, der einen männlichen Nachkommen hatte.
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