Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt «diese» Wirklichkeit. Johanna unterdrückte ein Seufzen, als sie zum wiederholten Male Komtess Christins Haare hochsteckte. Immer wieder fand die Enkelin der Gräfin von und zu Wittenburg etwas auszusetzen. Dabei hatte Johanna eigentlich ganz andere und dringendere Aufgaben, war sie doch seit fünf Jahren im Dienst der Gräfin und mittlerweile Mädchen für alles. Sie führte den Haushalt, koordinierte die Restaurationen im Ostflügel, stellte Dienstboten und Gärtner ein und führte Buch über jede Ein- und Ausgabe der Gräfin selbst. Nun aber musste sie sich mit der verwöhnten Komtess Christin herumschlagen, statt sich um die letzten Vorkehrungen für den Abend zu kümmern. Der große Ball war von langer Hand geplant und von Johanna selbst mit großer Sorgfalt ausgerichtet worden. «Du machst es schon wieder falsch», nörgelte Christin von Wittenburg, die ihr hübsches Gesicht wohlwollend im vergoldeten Spiegel der Gräfin betrachtete. «Schau doch, wie die Strähnen fallen. Es sieht unmöglich aus! Findest du nicht, Oma?» Gräfin Dorothea seufzte leicht. «Du siehst wunderbar aus. Johanna hat sich viel Mühe gegeben.» Ihre Augen ruhten entschuldigend auf der jungen Angestellten, während die alten Hände gefaltet im Schoße lagen. Das feine silberne Haar umschmeichelte ihre hervorstehenden Wangenknochen, und ihr sanftes Lächeln unterstrich die gütigen Züge." «Wir hätten einen richtigen Friseur holen sollen», beklagte sich Christin, ohne den Worten der Großmutter Glauben zu schenken. "Mach es gleich noch einmal, Johanna. Aber bitte richtig.
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