Während ihm die Versöhnung der Mitglieder des Deininger Clans sehr gut gelungen war, verlässt den Bergpfarrer für kurze Zeit seine Menschenkenntnis. Er begegnet Lena Dorner und gewinnt einen äußerst positiven Eindruck von ihr. Hat sich Franziska alles eingebildet? Lena Dorner wirkt entwaffnend humorvoll und ehrlich. Auch Jannik lässt sich von ihr kurz einwickeln. Aber schon bald kommt für ihn ein böses Erwachen – doch da zappelt er schon in ihrem Netz … Am Donnerstagnachmittag klingelte im Pfarrhaus das Telefon. Sebastian nahm ab. «Ich grüße Sie, Jürgen. Ich nehm' an, Sie rufen mich an, um mir zu sagen, dass Ihre Familie aus Landshut eingetroffen ist.» «Sehr richtig, Sebastian. Die Helga hat mich informiert, dass sie alle im Hotel eingecheckt haben. Mein Vater soll recht aufgeregt sein. Ich vermute, dass er mindestens genauso nervös ist, wie ich. Immerhin ist viel Wasser die Kachlach hinuntergelaufen, seit wir das letzte Mal von Angesicht zu Angesicht miteinander geredet haben.» «Die Aufregung wird sich legen, sobald Sie die ersten Worte miteinander gewechselt haben», erwiderte Sebastian im Brustton der Überzeugung. «Ich bin auch der Meinung, dass Sie sich gar nimmer groß aussprechen sollten. Haken S' einfach ab, was war, und tun S' so, als hätt's den Zwist nie gegeben.» «Das wird wohl das Beste sein. Ich hab' den Paul und die Angelika informiert. Die beiden werden gleich kommen. Und dann fahren wir zum Hotel. Haben S' keine Lust, dabei zu sein, wenn sich mein Vater und ich die Hand reichen?» «Ich denk', es ist besser, wenn das ohne die Anwesenheit eines Außenstehenden geschieht, Jürgen», lehnte Sebastian ab.
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