In seinem Hauptwerk zum anthroposophischen Schulungsweg, Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?, hat Rudolf Steiner die Begegnung mit dem sogenannten «großen Hüter der Schwelle» beschrieben. Dabei geht es um eine Entscheidung, die der Geistesschüler, der auf der höchsten Stufe seiner Entwicklung angekommen ist, treffen muss: Wird er sich fernerhin nicht weiter inkarnieren, weil er das nicht mehr nötig hat, oder wird er sich unter Verzicht auf den eigenen Vorteil weiterhin inkarnieren, zugunsten der Weiterentwicklung aller anderen Menschen? Die oben gekennzeichnete Frage des «großen Hüters» wird im Buddhismus als die Bodhisattva-Frage bezeichnet. Woher rührte dieser buddhistische Einfluss im Werk Rudolf Steiners und wie hat sich diese Bodhisattva-Frage in der späteren Darstellung im Hauptwerk Rudolf Steiners, Die Geheimwissenschaft im Umriss, weiterentwickelt? Zunächst wird auch geklärt, was für ein Wesen dieser «große Hüter» eigentlich ist und welche Bedeutung er für die Entwicklung des Menschen auf dem anthroposophischen Schulungsweg hat. Woher kam der buddhistische Einfluss im Werk Rudolf Steiners? Ist Steiner selbst den Weg eines Bodhisattva gegangen? Das sind nur zwei der zentralen Fragen, mit denen sich dieses Buch beschäftigt. Dabei entsteht ein neues, bereicherndes Verständnis für den Lebensgang und die Individualität Rudolf Steiners.
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