Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit. Als er sein Pferd abgesattelt und getränkt hatte, setzte er sich ermattet auf einen Stein. Er war zu müde, um den Schatten eines Felsvorsprunges hinten im Tal aufzusuchen. Er schloß die Augen. Die Sonne brannte rot durch seine geschlossenen Lider. Schlafen! Seine Kehle war wie ausgedörrt. Der Reiter stand wieder auf und ging langsam zum Wasserloch hinüber, kniete nieder, kroch bis zum Rand vor, schöpfte mit der Hand und trank. Seit zwei Tagen hatte der Mann kein Wasser mehr gefunden. Während er noch trank, erschien im Spiegel unter ihm, in den kreisrunden Wasserringen, ein Gesicht. Das Gesicht grinste. Neben dem Gesicht tauchte im schwappenden Wasserspiegel ein Körper auf, ein breitrandiger Hut, zwei Hände, die ein Gewehr hielten. «Los, steh auf!» befahl eine gutturale Stimme. Der Mann am Wasserloch erhob sich ohne Hast und drehte sich um. Der andere konnte ihn jetzt genau betrachten. Der halbverdurstete Mann trug einen eleganten, dunkelgrauen Anzug, der jetzt allerdings staubbedeckt und durchgeschwitzt war. Es war Doc Holliday, der hier an der Wasserstelle tief in der glühenden Sandwüste des Llano Estacado eine kurze Rast machen wollte. Vor ihm stand ein Mann, dem man den Banditen auf hundert Yards ansehen konnte. Er trug einen verblichenen Stetson auf dem quadratischen Schädel. Das karierte Wollhemd und die Levishosen starrten vor Schmutz, und das Gesicht war von einer merkwürdigen Blässe, die selbst durch die Staubkruste hindurchschimmerte.
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