"Stadtluft macht frei" – dieses mittelalterliche Rechtssprichwort, das den in die Stadt gekommenen Leibeigenen Freiheit versprach, bestimmt auch in der Neuzeit die Hoffnung auf mehr Freiheit in den Städten. Moderne Verwaltung scheint jedoch zu größeren Einheiten zu drängen. So lässt sich heute von einer Konkurrenz zwischen rationaler Verwaltung großflächiger Staaten und städtischer Eigengestaltung sprechen. Ist der Stadtstaat eine Alternative? Die hier vorgelegte Studie geht empirisch von drei Stadtstaaten – Basel, Berlin und Bremen – aus, in denen der Verfasser gelebt hat, und versucht, die dabei gewonnenen Erfahrungen zusammenzufassen. Vorzüge und Probleme der Kleinräumigkeit für die politische Willensbildung und für eine Verwaltung mit flachen Hierarchien und pluralistischer Vielfalt der – auch kulturellen – Akteure werden beschrieben, darüber hinaus die Einordnung in das Umland und in Bundesstrukturen sowie in überstaatliche Gemeinschaften: als Beiträge zu modernen Mehrebenensystemen rechtsstaatlicher Demokratien. Dian Schefold entwickelt eine Theorie des Stadtstaats. Dabei wird allerdings kein apriorischer Begriff des Stadtstaats zugrunde gelegt, sondern der Stadtstaat abhängig von den konkreten Erfahrungen beschrieben.
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