Die Religion gibt es seit es Menschen gibt. Was als individuelles religiöses Empfinden begann, entwickelte sich zu einer Institution, die bald ziemlich viel Einfluss auf alle Bereiche menschlichen Lebens nahm. Lange Zeit war die Religion aus unserem Leben nicht wegzudenken, aber seit der Morgenröte des Zeitalters der Vernunft und der Wissenschaft schwindet die Bedeutung der Religion, nicht zuletzt auch, weil sie sich vordringlich um den Erhalt ihres gesellschaftlichen Einflusses sorgt und ihre Kernaufgabe vernachlässigt. Man könnte dieses Buch als anti-religiös bezeichnen, weil es das Ende des traditionellen Religionsverständnisses und der mechanischen Religionstradition beschwört, oder als super-religiös, weil es Gott kompromisslos in den Mittelpunkt stellt und die Religion auffordert, zu ihrer wahren Natur zu finden. Traditionelle Religion folgt dem Prinzip Divide et impera, indem sie Gott und den Menschen gegenüber und gegeneinander und sich selbst in den Mittelpunkt stellt; wahre Religion hingegen stellt Gott in den Mittelpunkt und sucht ihn im Menschen zu finden und hervorzuholen. Gott und Mensch sind keine Widersprüche, sondern eine Einheit. Durch diese Einsicht relativieren sich die Eigenheiten der verschiedenen Religionen und es öffnet sich der Weg zu einer nicht nur konfessions-, sondern religionsübergreifenden Ökumene, in der Glaubenskriege eine Sache der Vergangenheit sein werden. Wenn der religiöse Organismus, der hier ausführlich analysiert wird, gesundet, kann er zur Speerspitze eines tiefgreifenden und notwendigen gesellschaftlichen Wandels und Paradigmenwechsels werden.
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