Während ihm die Versöhnung der Mitglieder des Deininger Clans sehr gut gelungen war, verlässt den Bergpfarrer für kurze Zeit seine Menschenkenntnis. Er begegnet Lena Dorner und gewinnt einen äußerst positiven Eindruck von ihr. Hat sich Franziska alles eingebildet? Lena Dorner wirkt entwaffnend humorvoll und ehrlich. Auch Jannik lässt sich von ihr kurz einwickeln. Aber schon bald kommt für ihn ein böses Erwachen – doch da zappelt er schon in ihrem Netz … Robert Seidel stieg vor dem Hotel ›Zum Löwen‹ aus dem BMW mit der Dresdener Zulassungsnummer, schaute sich um und war angetan von dem, was er sah. Entlang der Hauptstraße gab es vereinzelt einige Lokale und Geschäfte, die Häuser waren allesamt im alpenländischen Stil erbaut. An den Balkonen und auf den Fensterbänken blühten prächtige Geranien, Begonien, Petunien und Weihrauch. Auch seine Schwester Miriam und deren Mann Karl stiegen aus dem Auto. Miriam schaute lächelnd ihren Bruder an. «Na, mein lieber Robert, habe ich dir zu viel versprochen?» «Nein», antwortete Robert, «hier ist es wirklich wunderschön.» Er nickte und ließ den Blick schweifen. In einem weiten Rund wurde das Tal von bewaldeten Bergen begrenzt, die von den Felsketten des Hochgebirges im Hintergrund überragt wurden. Die Sonne stand hoch im Zenit und über dem Wachnertal spannte sich ein ungetrübt blauer Himmel. «Wunderschön ist untertrieben», sagte er dann. «Hier ist es paradiesisch.» «Dann haben wir uns ja richtig entschieden», freute sich die einunddreißigjährige Miriam, eine dunkelhaarige, hübsche Frau, mittelgroß und schlank. Sie strahlte ihren Bruder an, der jedoch auch jetzt ernst blieb, sodass auch Miriams Lächeln erstarb. «So ganz scheint St. Johann dennoch nicht deinen Erwartungen zu entsprechen», sagte sie.
Скачать книгу «Der Bergpfarrer Extra 25 – Heimatroman» Toni Waidacher
Чтобы оставить свою оценку и/или комментарий, Вам нужно войти под своей учетной записью или зарегистрироваться