Sie sind in aller Munde – geliebt, bestaunt, verehrt. Eine Aura umgibt sie, der Reiz des Besonderen, des Unerreichbaren lässt die Augen von uns allen auf sie richten. Ihre Lebensschicksale gehen zu Herzen, ihre erstaunliche Jugend, ihre erste Liebe – ein Leben in Reichtum, in Saus und Braus, aber oft auch in großer, verletzender Einsamkeit. Große Gefühle, zauberhafte Prinzessinnen, edle Prinzen begeistern die Leserinnen dieser einzigartigen Romane und ziehen sie in ihren Bann. In der völlig neuen Romanreihe Fürstenkinder kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Fürstenkinder steht für einen idealen neuen Romantypus, der zugleich das klassische Erfolgsmodell verwirklicht. Große Schriftstellerinnen, die den Liebesroman seit langem prägen, konnten wir für diese neue Heftreihe gewinnen. Seit am Frühstückstisch die junge Erika von Lassen mit bleichem Gesicht stöhnend auffuhr, wußte man, daß an diesem Tag das große, freudige Ereignis stattfinden würde, auf das man erst Wochen später eingerichtet war. Aber Erika war ein zartes Persönchen, und in den letzten Monaten war ihre Gesundheit nicht die beste gewesen. Ihre Gereiztheit, ihre Appetitlosigkeit und die immer schmaler werdenden Wangen erfüllten Kurt von Lassen mit Besorgnis, ja, sogar mit Angst. Unter vier Augen sprach er mit dem alten Hausarzt, Dr. Bühler. «Ich mache mir Sorgen um meine Frau, Doktor. Vielleicht hätten wir mit einem Kind noch warten sollen.» Der alte weißhaarige Arzt, der bereits Kurt von Lassen behandelt hatte, als er noch ein Kind gewesen war, verzog etwas ironisch den Mund. «Sich jetzt darüber Sorgen zu machen, dürfte etwas zu spät sein. Aber, lieber Lassen, es wird schon werden. Ja, ich bin überzeugt, daß Ihre Frau nach der Geburt des Kindes aufblüht wie eine Blume, die von der Sonne beschienen wird.» «Sind Sie wirklich überzeugt davon, Doktor?» Kurt von Lassen hatte das Gefühl, der alte Arzt wolle nur seine eigene Besorgnis verbergen. Als Kurt von Lassen die junge aparte Erika Hermann kennenlernte, war es auf seiner Seite Liebe auf den ersten Blick gewesen, eine Liebe, die schon innerhalb von vier Wochen vor den Traualtar führte. Jeder, der die Hochzeit miterlebt hatte, schwärmte noch jetzt davon, obwohl sie Monate zurücklag. Ein bißchen blaß war die junge schöne Braut gewesen. Aber das lag wahrscheinlich an der Aufregung, dem Tumult und der inneren Bewegung, die sie in Mitleidenschaft zogen. Beim Ringwechsel brach sie in Tränen aus. «Fast wie bei einer Beerdigung!» brummte der alte Küster.
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