Als das Nobelpreiskomitee den Friedensnobelpreis im Herbst 2020 an die Welthungerhilfe der Vereinten Nationen vergab, betonte es, dass die Bekämpfung des Hungers am Anfang jedweder Konfliktlösung steht und somit eine Grundbedingung für den Frieden ist. Trotzdemist der Hunger eine Grundkonstante in der Kulturgeschichte des Menschen – auch heute. Agrarwissenschaftler und fiat panis-Vorstand Andrea Fadani verfolgt in seinem Essay in Kursbuch 204 die kulturwissenschaftlichen Spuren, die der Hunger hinterlassen hat, vom «Brot und Spiele»-Ansatz der Antike über den Hunger als Strafe Gottes bis zum Aushungern als Kriegswaffe und einer Utopie der satten Weltgemeinschaft – die gar nicht so weit entfernt ist.
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