Wiglaf Droste, mit 57 Jahren überraschend gestorben, wird gerne mit Kurt Tucholsky in einem Atemzug genannt. Er war in jedem Fall ein ebenso begnadeter Polemiker wie Dichter hinreißender Liebeserklärungen, ein mit den Nuancen der Sprache vertrauter Analytiker und ein unversöhnlicher Kritiker der politischen Verhältnisse und der Dummheit. Er hat an die 30 Bücher geschrieben, hat tausende von Lesungen und Veranstaltungen bestritten, hat dabei immer alles gegeben, er hat dabei weder sich noch andere geschont, denn das war für ihn die Voraussetzung von Literatur: «Den ganzen anderen Quatsch kann man lassen.» In diesem Buch erscheinen seine Texte, die für Furore sorgten und Debatten auslösten, wie «Als Schokoladenonkel unterwegs», der ihm einen Boykott seiner Lesungen eintrug, «Mit Nazis reden?», eine bereits vor 25 Jahren gegebene letztgültige Antwort auf eine aktuell diskutierte Frage, eine feine Liebeserklärung an «Die rauchende Frau» und «Die Rolle der Frau», ein Zusammentreffen mit dem «Proletariat», eine Reise um die Welt mit 80 Phrasen, die Wahrheit über den «Commandante Reduntante» aus der Konkret und viele andere unvergessene Evergreens.
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