"Deutscher sein, heißt Indianer sein", behauptete der Dramatiker Heiner Müller in einem Interview. Mehr als andere Nationen identifizieren sich die Deutschen mit den amerikanischen Ureinwohnern. Warum das so ist, untersucht dieses Buch. Es will dem Phänomen der deutschen Indianerbegeisterung, die vor fast 200 Jahren mit dem Erscheinen von James F. Coopers «Der letzte Mohikaner» ihren Anfang nahm, geschichtlich auf die Spur kommen. Dabei geht es um Fragen wie: Warum gibt es das Gefühl der Verwandtschaft ausgerechnet mit den Indianern und nicht mit einem anderen «Naturvolk»? Warum sind die Dakota unsere populärsten Indianer? Welche Rolle spielte Karl May und wie ging man mit seinem Erbe in Ost-und Westdeutschland um? Nach der Lektüre wird der Leser zwar nicht mehr über das Leben der amerikanischen Ureinwohner wissen, dafür aber über die komplizierte Suche der Deutschen nach ihrer nationalen Identität in der Mitte Europas.
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