"Volk und Haus Gottes in Augustins Lehre von der Kirche" – so lautet der Titel der 1954 erschienenen Doktorarbeit des Theologen Joseph Ratzinger. Der Doktorand von damals ist heute Papst und der Heilige Augustinus immer noch der Lieblingstheologe Benedikts XVI. In einer Generalaudienz im Januar 2008 nannte er ihn sogar den «bedeutendsten und im christlichen Abendland einflussreichsten Kirchenvater». Der Theologe und Philosoph Augustinus, der an der Schwelle von der Antike zum Mittelalter lebte, verfasste viele Schriften, die uns zum größten Teil erhalten geblieben sind. In ihnen bildet der christliche Glaube die Grundlage zu Erkenntnis – Credimus ut cognoscamus: Wir glauben, damit wir erkennen. Als eines der Hauptwerke seines Wirkens gelten Augustinus «Bekenntnisse», die confessiones, ein autobiografisches Werk, das zur Weltliteratur wurde. Von 397 bis 401 verfasste der damalige Bischof 13 Bücher, die von seinen anfänglichen «Irrwegen» bis zur Hinführung zu Gott berichten. Dabei stehen zunächst weniger historische Ereignisse im Vordergrund, als vielmehr der Weg seiner eigenen geistigen Entwicklung. Erst das 11. Buch widmet sich philosophischen Betrachtungen seiner Zeit, Teil 12 und 13 einer Lobpreisung auf Gott. Der Titel seiner Memoiren ist dabei doppeldeutig – sowohl als Schuldbekenntnis, confession, als auch Glaubensbekenntnis, confessio, kann der Titel verstanden werden. 100% Sachbuchklassiker, 100% vollständig, kommentiert, relevant.
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