Was ist Gesellschaft? Sie ist unser Raum und unsere Zeit, ihr gehören wir untrennbar an und stehen doch auch immer außerhalb von ihr. Ihre hierarchische Ordnung und ihr Gedächtnis spiegeln sich in den unvermeidbaren Konflikten, die in Wirtschaft und Politik besonders weitreichend sind. Unverzichtbar für ihre Lösung ist es dabei, sich über sozialethische Maßstäbe wie Gerechtigkeit zu verständigen. Zwei Brennpunkte dieser Debatte sind die Fragen nach der Gestaltung der Globalisierung und der Rolle von Religion in demokratischen Gesellschaften. TRANSFORMATION DER WELTGESELLSCHAFT: GLOBALISIERUNG UND PHILOSOPHIE Globalisierung ist ein hoch umstrittenes Phänomen: Die einen erhoffen sich davon Wohlstand für alle und eine Befriedung internationaler Beziehungen, die anderen sehen durch dieses Phänomen die Schere zwischen Arm und Reich nur größer werden und die Zahl gewalttätiger Konflikte steigen. Was kann die politische Philosophie zur Klärung dieses vielschichtigen Phänomens beitragen? So die Frage nach dem Staat und dem Recht oder globalen Institutionen. Entlang der Modelle von Weltpolitik, die Immanuel Kant am Ende des 18. Jahrhunderts in seiner Schrift «Zum ewigen Frieden» entworfen hat, wird eine Antwort gegeben. Das Modell von «Global Governance», das vor allem auf Kommunikation und Kooperation setzt, hat die größten Aussichten auf Erfolg.
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