Die Geisteswissenschaften haben es schwer – mit ihren wissenschaftlichen Nachbarn und mit sich selbst. Der Mythos von den zwei Kulturen, der naturwissenschaftlichen und der geisteswissenschaftlichen Kultur, macht sie zu Nachzüglern des wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritts. Dabei geht es in den Geisteswissenschaften um die kulturelle Form der Welt und um die Anstrengung, sich dieser kulturellen Form zu vergewissern. Eine derartige Vergewisserung, das lebendige Wissen einer Kultur von sich selbst, und zwar in Wissenschaftsform, ist zur Stabilisierung und Entwicklung moderner Gesellschaften ebenso wichtig wie ein wissenschaftsgestütztes technisches Können. Ohne sie droht die moderne Welt und droht die moderne Gesellschaft orientierungslos zu werden.
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