Was ist Gesellschaft? Sie ist unser Raum und unsere Zeit, ihr gehören wir untrennbar an und stehen doch auch immer außerhalb von ihr. Ihre hierarchische Ordnung und ihr Gedächtnis spiegeln sich in den unvermeidbaren Konflikten, die in Wirtschaft und Politik besonders weitreichend sind. Unverzichtbar für ihre Lösung ist es dabei, sich über sozialethische Maßstäbe wie Gerechtigkeit zu verständigen. Zwei Brennpunkte dieser Debatte sind die Fragen nach der Gestaltung der Globalisierung und der Rolle von Religion in demokratischen Gesellschaften. MODERNE UND NATÜRLICHE GESELLSCHAFT Der Begriff «Gesellschaft» ist noch keine 200 Jahre alt. Hatten über Jahrhunderte die «Polis», die «civitas» oder die «societas» sowohl das öffentliche Leben wie das Familien- und Hausleben umfasst, trat diese Einheit ab 1800 auseinander: Einerseits in die staatliche Organisation und anderseits die in wirtschaftende Gesellschaft. Ein weiterer Begriff von Gesellschaft wird zugrunde gelegt: die Gesellschaft als natürliche Vorgegebenheit. Mit Wechselwirkungen, (fast) ursprünglichen Hierarchien, Erinnerungen und ihrem Wir-Bewusstsein einerseits, und andererseits die von Menschen bewusst ausgestaltete Form, mit gewollten Hierarchien, dem organisierten Erinnern und Vergessen.
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