"Die deutsche Karikatur im 19. Jahrhundert" von Georg Hermann. Veröffentlicht von Good Press. Good Press ist Herausgeber einer breiten Büchervielfalt mit Titeln jeden Genres. Von bekannten Klassikern, Belletristik und Sachbüchern bis hin zu in Vergessenheit geratenen bzw. noch unentdeckten Werken der grenzüberschreitenden Literatur, bringen wir Bücher heraus, die man gelesen haben muss. Jede eBook-Ausgabe von Good Press wurde sorgfältig bearbeitet und formatiert, um das Leseerlebnis für...
Georg Hermanns neben «Jettchen Gebert» wohl berühmtester und wichtigster Roman spielt kurz nach der Wende zum 20. Jahrhundert im Berlin des Ganoven-, Zuhälter- und Dirnenmilieus. Emil Lehmann, wegen seiner Vorliebe für Rosen «Rosenemil» genannt, verdient sich als Vertreter für Trivialromane einen kümmerlichen Lebensunterhalt. Das ändert sich, als er Lissi Morgen trifft, als Prostituierte unter dem Namen Polenliese bekannt und begehrt. Die Polenliese führt in nun in die Berliner Unterwelt ein. Er...
"Der Schall ist immer da. Richtig! Die Bilder sind immer in dem Spiegel. Sie werden ständig in das All von ihm geschleudert. Sicher! Und wenn ihre Schwingen eben wieder auf eine geeignete Empfangsstation für die gleiche Wellenlänge treffen, dann sind es wieder Bilder, dann sind es wieder Worte." Rom im Jahre 1935. Harry Frank, der alternde «Held» des Romans, kauft an einem Andenkenstand die Replik eines alten etruskischen Spiegels. Oder ist es vielleicht doch ein Original? Auf alle Fälle...
"Keinen Anspruch erhebe ich darauf, mich mit den Realitäten dieser Welt in Einklang zu bringen. Ich suche auch kein Ziel darin, diese in irgend einer Weise abzuändern. Ich erlaube mir nur, zu bemerken, daß ich mit ihnen vielfach nicht übereinstimme. Immerhin würde es mich freuen, wenn ich etwelchen von denen, die sich auch nicht mit ihnen abfinden können, die stumme Seele löse." So Georg Hermanns Vorbemerkung von 1915 zu diesem Band aus Essays, Betrachtungen, Überlegungen,...
"Nein, ich sollte ihr lieber erzählen, was ich da auf der Bahn gewollt hätte, ich wäre doch nicht fortgefahren, ob ich da jemand erwartet hätte. – Ich fühle, wie meine Backen heiß werden: jetzt examiniert sie mich sogar. Ich will doch einmal sehen, ob sie Wahrheit vertragen kann. ›Ach nichts, ich wollte mich nur ein wenig unter den Zug werfen‹, – dabei lache ich recht laut." Doch Walter, der hier in seinen Tagebuchblättern von einer entscheidenden Begegnung berichtet, wirft sich...
Berlin am 23. November 1927: Ellen Stein, ledig, die wie fünfzig aussieht, dabei noch keine vierzig ist, ist Untermieterin bei Herrn Brenneisen, und beide sind sich in inniger Abneigung verbunden, was aber vor allem auch daran liegt, dass Ellen Stein überhaupt in einem gespannten Verhältnis zu dem Berlin, den Menschen von heute steht, deren Repräsentant Brenneisen nun einmal ist. Eine engere Verbindung hat das «hagere, vermännlichte, ältere Fräulein mit scharfen Zügen und einem graumelierten...
Das neue Berlin um den Kurfürstendamm an einem warmen Sommerabend. Doktor Herzfeld ist Abend für Abend Gast in einem Berliner Café. Die Personen, die sich hier treffen, pflegen das gebildete Gespräch, das sie von den menschlichen und gesellschaftlichen Unzulänglichkeiten und der individuellen Vereinsamung ablenkt. Aber der einsamste und dabei gebildetste unter ihnen ist Doktor Herzfeld. Als er endlich einen Ausbruch wagt, führt dieser ihn durch ein nächtliches Berlin voller Wonnen und Schrecken...
"Den ganzen Tag hatte es auf Berlin aus niedrig ziehenden Wolken herabgetropft wie aus einem nassen Badelaken. Es waren schwere Wolken, die dahinschleiften und stets und ständig die Gestalt änderten. Einzelne Nebelfetzen, die sich gelöst hatten oder nur durch dünne elastische Bänder mit ihnen verbunden blieben, versuchten, ob es ihnen nicht gelänge, die Dächer zu berühren, oder ob sie sich nicht wenigstens an den Wipfeln der Pappeln draußen irgendwie einen Augenblick festhalten könnten. Man...