Die Zusammenstellung dieses Bändchens ist vom Autor noch selbst so geplant gewesen. Als erste war im Frühjahr 1938 «Die Perle» fertig geworden. Eine Geschichte, die eine äußerst merkwürdige Begebenheit schildert, die ursprünglich auch titelgebend sein sollte. Es sind drei Erzählungen von ungeheurer Spannkraft, die wundersame Begegnungen bergen, die an kleinen Momenten die Kraft des Augenblicks und die fatalistischen Ausprägungen der Realität demonstrieren.Rudolf Georg Binding, meist Rudolf G....
Die Legende selbst erzählt von zwei Welten, der Himmelswelt und der Erde. In der Figur des Petrus wird deutlich, dass im Himmel nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist! Denn eine seiner Aufgaben ist es, die Sternschnuppen, wenn schon nicht einzufangen, so doch deren Erdbefall deutlich zu reduzieren. Eines Tages verliert dabei der kleine Engel Coelestina das Gleichgewicht und gerät in die Gravitation der Erde. Ein dummer Bauer, der nicht bibelfest ist, erkennt den Engel nicht und schneidet ihm...
Rudolf G. Bindings Legenden gehören zu den meistgelesenen ihrer Zeit. Legendäre Motive und Gestalten werden vom Autor humorvoll als Topoi zu novellistischer, weltbejahender Sinndeutung von Keuschheit, Liebe und Manneswürde bis zum Tode benutzt. In dieser unterhaltsamen Erzählung trifft es den heiligen Georg, der seit Jahrhunderten die Reiterei der himmlischen Heerscharen befehligte. Als er Gott um einen Urlaubsantrag ersucht, will dieser zunächst ablehnen. Die beiden können sich schließlich...
"Moselfahrt aus Liebeskummer" ist eine zauberhafte Novelle, die die Lieblichkeit des Moseltals zum Thema hat. In Cochem trifft der heftigen Liebeskummer leidende Wanderer auf ein «kleines, behändes, gedrungenes, sehniges Frauenwesen, gut gebaut, aber mit einem energischen, stummen, keineswegs hübschen, wenn auch nicht unangenehmen Gesicht, die er anstaunt, denn sie hatte eine solche perlende, herrliche, geschwungene Doppelbalustrade eines Gebisses». Mit diesem weiblichen Wunderwesen genießt...
Während seiner beiden Ehen hatte Rudolf G. Binding stets Geliebte. Während seiner Ehe 1900–1919 mit Helene Wirsing war etwa Eva Connstein jene «persona grata». Für sie entstanden die «Briefe an eine Geliebte». In dem Jahre 1909 noch zart-keusch und unterbrochen von prosaischen Gedichten – ab Herbst 1910 dann weniger keusch – durchdrungen von körperlicher Sehnsucht. Binding schafft es meisterhaft, alles Schöne und Sonntägliche der Geliebten zuzuordnen – während für seine Frau der Alltag bleibt.-