Wer auf diesen Wegen im «Lausitzroman» entlang geht, wird vielleicht selbst eine Familiengeschichte zu erzählen haben, die eigne, die andere, von der man weiß, gehört hat, und sich wiederfinden. Das kann die Literatur. «Abschiednehmen» – das sind Geschichten von Verlust, Schmerz, Bitternis, Verirrung, wie sie die Zeit der beiden großen Kriege hervorbrachte, als massenhafte Vernichtung und Beschädigung von Leben. Ein Junge, Johannes, wartet auf den Heimkehrer, den Vater. Da ist längst wieder...
Dem Lausitzroman vom «Abschiednehmen» lässt Hartmut Zwahr mit dem Studentenroman «Leipzig» die fünfziger Jahre folgen. Für Johannes beginnt diese Zeit an der Fachschule für Bibliothekare, wo er den 17. Juni 1953 erlebt. Im ersten Teil «Das Erschrecken» verarbeitet er die bleibende Erfahrung. Er besteht die Sonderreifeprüfung, wird immatrikuliert und Student der Karl-Marx-Universität Leipzig. In dieser Zeit des Übergangs endet für ihn eine große Liebe. Im Tagebuch hält er fest, wie die Macht den...
Als im Oktober 1989 Zigtausende über den Leipziger Innenstadtring zogen, war einer unten ihnen der Historiker Hartmut Zwahr. Aus der Sicht eines Zeitzeugen heraus notierte er seine Beobachtungen von den entscheidenden Wochen des Jahres 1989, in denen die Menschen aufbegehrten. In diesem Buch berichtet der Autor vom Erlebten mit einem Blick für die unvergleichliche Dramatik der Ereignisse. Er stellt kritische Fragen nach dem, was war und dem, was geschehen wird. Und er hat mit der Akribie eines...