Kaum ein anderes Buch der Heiligen Schrift ist so oft und mit so viel Aufwand von geistiger Kraft, freilich auch mit so weit auseinandergehenden Resultaten von den christlichen Theologen aller Jahrhunderte kommentiert worden wie der Brief des Heiligen Paulus an die Römer. Dass der Römerbrief den Scharfsinn der Theologen zur Untersuchung reizte, mehr als jede andere der heiligen Schriften, liegt in der gewaltigen Gedankenmacht, die in ihm beschlossen ruht. Die schwierigsten Probleme der...
In einer Auswahl der wichtigsten patristischen Werke müssen ohne Zweifel auch die Briefe des heiligen Chrysostomus vertreten sein, denn sie erheben gerechten Anspruch auf unser Interesse als reichhaltige Quellen für die damalige Geschichte der Kirche, als Beiträge zur Charakteristik des ehrwürdigen Verfassers, als ergiebige Fundgruben christlicher Lebensweisheit, ihrer formalen Vorzüge nicht zu gedenken. Selbstverständlich gehören dazu auch die Werke, die Chrysostomos während des Quasimartyriums...
In dem langen Traktat «De Virginitate» (Vom jungfräulichen Stande) verteidigt Johannes Chrysostomos kühn seine Präferenz für das Zölibat, entlarvt und verurteilt aber gleichzeitig den schlimmen Irrtum der Marcioniten und Manichäer, die die Ehe insgesamt als Sünde verdammten. Sie irrten seiner Meinung nach in der Annahme, dass die Enthaltsamkeit von der Ehe ihnen einen Platz im Himmel verschaffen würde, denn selbst wenn man ihnen zugestehen würde, dass die Ehe eine Sünde war, müsste man bedenken,...
Diejenigen, an die der Hebräerbrief geschrieben wurde, scheinen daran zu zweifeln, ob Jesus wirklich der Messias sein könnte, auf den sie warteten, denn sie glaubten, dass der in den hebräischen Schriften prophezeite Messias als kämpferischer König kommen und die Feinde seines Volkes vernichten würde. Jesus jedoch kam als einfacher Mann, der von den jüdischen Anführern verhaftet wurde und der unter den Römern litt und gekreuzigt wurde. Und obwohl er als Auferstandener erkannt wurde, verließ er...
Die beiden Briefe, die an die christliche Gemeinde in Korinth gerichtet waren, sind zusammen mit dem Römerbrief die längsten der paulinischen Episteln. Sie sind von einzigartigem Interesse und besitzen einen besonderen Wert, was auf die enge Bekanntschaft des Apostels mit den Mitgliedern der angesprochenen Gemeinde und deren Umständen zurückzuführen ist. Infolge dieses intimen Charakters bietet der Erste Korintherbrief ein in Fülle und Farbe unerreichtes Bild des Lebens einer paulinischen...
Die Thessalonicher-Briefe beinhalten auch den Ersten Brief an die Thessalonicher, der der erste von allen Paulusbriefen war. Er wurde aller Wahrscheinlichkeit nach von Korinth aus geschrieben, wo sich Paulus «lange Zeit» aufhielt, und zwar etwa gegen Ende des Jahres 52 n. Chr. Der Anlass für die Abfassung des Briefes war die Rückkehr des Timotheus aus Mazedonien mit Nachrichten aus Thessalonich über den Zustand der dortigen Gemeinde. Während der Bericht des Timotheus im Großen und Ganzen...
Die beiden Briefe, die an die christliche Gemeinde in Korinth gerichtet waren, sind zusammen mit dem Römerbrief die längsten der paulinischen Episteln. Sie sind von einzigartigem Interesse und besitzen einen besonderen Wert, was auf die enge Bekanntschaft des Apostels mit den Mitgliedern der angesprochenen Gemeinde und deren Umständen zurückzuführen ist. Infolge dieses intimen Charakters bietet der Erste Korintherbrief ein in Fülle und Farbe unerreichtes Bild des Lebens einer paulinischen...
Die beiden Bücher des Neuen Testaments sind eigentlich Hirtenbriefe über die Kirchenordnung, gerichtet vom Apostel Paulus an die asiatischen Christengemeinden in und um Ephesus. Sie sind in der literarischen Form von Briefen an Paulus' Mitmissionar Timotheus gerichtet, aber, wie die abschließende Grußformel andeutet, hat der Schreiber tatsächlich die ganze Zeit über die gesamte Kirche im Sinn. Obwohl die Hirtenbriefe unter dem Namen des Paulus geschrieben wurden, unterscheiden sie sich von...