Drei Erzähler schreiben zur Jahreswende 1960/61 gleichzeitig drei Bücher und werden so in Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit Chronisten der „Hundejahre“ unseres Jahrhunderts: Eddi Amsel, das Opfer, Harry Liebenau, der Zeuge, und Walter Matern, der Täter. Deutsche Schäferhunde, die Mädchen Tulla und Jenny und ein Reigen von Vogelscheuchen begleiten sie auf ihrer Odyssee von Danzig nach Westdeutschland, bis weit hinab in die Unterwelt.
Mit dieser Novelle über eine Jugend zwischen kleinbürgerlicher Normalität, nationalsozialistischer Ideologie und Kriegsfuror, zeige sich Günter Grass als Meister der kleinen Form, urteilte die Kritik. Einige jedoch hätten das Buch lieber indiziert gesehen: Ein pornographisches und blasphemisches Machwerk sei es, geeignet „Kinder und Jugendliche sittlich zu gefährden“. Die Novelle wurde ein überwältigender internationaler Erfolg. Auch über fünfzig Jahre nach seinem Erscheinen hat die Geschichte...
Der Kampf um die Polnische Post in Danzig 1939 ist ein unvergesslicher Höhepunkt des Romans Die Blechtrommel. Grass lässt die makabren Szenen mit den ins Skatspiel flüchtenden, todgeweihten Verteidigern aus der Sicht des mittlerweile 15jährigen Oskar Matzerath schildern. Gnadenlos abschätzig gibt dieser, an nichts als am Ersatz seiner beschädigten Trommel interessiert, darin den früheren Liebhaber seiner Mutter preis, den liebenswürdig-sympathischen Jan Bronski. Dass Oskar in ihm seinen Vater...