Dem Protagonisten, einem Opernsänger, gelingt es nicht nur seine Gegenspielerin, sondern auch sich selber zu überlisten. Ein Schelmenstück, das sprachlich gar nicht den Versuch unternimmt, in eine bürgerlich romanhafte Attitüde zu verfallen, sondern szenisch vorgeht und einen weiten Bogen spannt. Um Lesern die räumliche Orientierung zu erleichtern, wurde am Ende ‚Papagenos Weltkarte‘ beigefügt. Robert ist gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. In der Konfrontation mit Ereignissen und Umständen,...
Die Briefe sind an fünf verschiedene Personen gerichtet. Das gemeinsame Thema Eros wird gleich im ersten Abschnitt in einer provozierenden Weise verarbeitet: Absender und Empfänger sind Figuren. Die untereinander gewährten Spielräume variieren. Geprägt sind die Beziehungen aber durch kommunikative Störungen und skurriles Verhalten, beruhen auf markanten Divergenzen, die bis in die Sprachauffassungen und das Sprachverhalten hineinreichen, ein Verstehen kaum mehr erlauben. Verfasser ist ‚Per‘,...
Die präsentierten Gedichte haben keinen ‚Dichter‘ im Hintergrund, stattdessen bildet Ammern eine Figur aus, einen jungen Tänzer inmitten seines Milieus. ‚Erzählt‘ wird eine in drei Kapiteln gegliederte Szenenfolge, mal in der ersten, mal in der dritten Person. Es bleibt nicht aus, dass auch weitere Figuren auftauchen, beobachtet werden oder sich aktiv einmischen. Einige dieser Szenen erreichen mit angelegten Abschnitten relativ große Umfänge. Die Besonderheit des ausgebildeten Tänzerfigur...
Nach seiner Herausgabe der ‚Analytischen Belletristik‘ (2014), in der es primär um geeignete Kriterien ging, legt Mark Ammern ein „literarisches Konzeptbüchlein“ vor, das konkret die Anfertigung von künstlerischer Literatur thematisiert. Sein gewählter Kontext ist die analytische Philosophie, keineswegs eine Literaturwissenschaft. Ammern erarbeitet Möglichkeiten des Schreibens und der sprachlichen Bezüge unter besonderer Berücksichtigung logischer als auch empirischer Möglichkeiten. Sein...
Die im Mittelalter entstandene Institution Siechenhaus (Seuchenhaus), an die nur noch ein Straßenname erinnert, wird einem Touristenführer zum Anlass, zu erwägen, was ein Siechenhaus heute sein könnte, um es den Besuchern der Stadt zeigen und präsentieren zu können. Er bietet den Touristen an, eine WildCard zu nutzen, um ungehemmt projezieren zu können. Weil diese Einladung fehlschlägt, nutzt er selber eine WildCard und führt die Besucher in eine gerontologische Klinik, in der bereits eine Frau...
Mark Ammern kombiniert in „Storming“ Sprechtheater, Musik und Performance. Das Stück spielt in einem ehemaligen Theater und richtet sich gegen die ‚neoliberale Revolution‘ und die Menschen, die sie betreiben bzw. erdulden. Die gesellschaftliche Veränderung wird im Gespräch bis in die Utopie, das ‚Reich Gottes‘ verfolgt, den Tod, das verbliebene ‚mysterium tremendum‘ einer scheinbar aufgeklärten Welt. Das Stück ist sprachanalytisch inspiriert und kritisch gehalten. Die ungewohnte Sichtweise kann...
Der ‚schmale‘ Band enthält fünf Texte, die einen Umfang zwischen neun Seiten und einem Satz haben. Das zentrale Thema betrifft den Wechsel von einer papiernen Ausstattung von Büchern hin zu einer digitalen. Die Texte können auch als eine untergliederte Rede gelesen werden, in der eine Überforderung im digital orientierten Segment ebenso zur Sprache kommt, wie die Marktprobleme der traditionell ausgerichteten Branche. Den Wechsel erörtert Ammern pointiert im zweiten Text „Die Zäsur“, im dritten...