Linda ist 36 und Kolumnistin bei einer Tageszeitung. In den Nächten kokst sie zu viel, tagsüber gibt sie die erfolgreiche Single-Frau. Ihr jüngerer Bruder Ferdinand hat keinen festen Wohnsitz, dafür aber viele Freundinnen, bei denen er mal wohnt und mal rausfliegt, zwischendurch sein Studium schmeißt und sich durch Berlin treiben lässt. Heiner, der Vater, war mal Professor für Insektenkunde, heute tut er beim Fühstück nur noch so, als ob er die Zeitung lesen würde, in Wahrheit verschwimmen die Wörter in seinem Kopf. Das Ende, in Form von Alzheimer, hat längst begonnen. Ulla, die Mutter, bekämpft das Älterwerden im Fitnessstudio und mit einem Liebhabder, der sich in Hotelbetten von ihrer Brustkrebsnarbe erregen lässt. Ihr eigenes Spiegelbild widert sie an. Harriet Köhler: «Ich wollte erkunden, was uns eigentlich jeden Morgen aus dem Bett treibt. Wir beschäftigen uns die ganze Zeit irgendwie manisch. Was treibt uns in unser Leben? Und ich glaube, dass es viel mehr etwas ist, wovon wir fliehen, als was, wonach wir suchen.»
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