Die Vorwürfe gegen Ilse Koch schockierten nach Kriegsende die Weltöffentlichkeit: Die Ehefrau des Lagerkommandanten des Konzentrationslagers Buchenwald habe sich Lampenschirme aus der tätowierten Haut ermordeter Häftlinge herstellen lassen. Diese Geschichte, gepaart mit weiteren Beschuldigungen, erschuf das Bild einer sadistischen und monströsen Person. Ilse Koch war die Verkörperung der Verbrechen, die in den zahlreichen Konzentrationslagern in Europa begangen worden waren. Ziel dieser Biographie ist nicht die Erstellung eines Psychogramms, sondern die Rekonstruktion der Geschichte einer Frau, die eine außergewöhnliche Rolle in der Geschichte der Nachkriegszeit spielte. Als Symbol der NS-Verbrechen sollte von Seiten der Alliierten Rache an Ilse Koch genommen werden. In der jungen Bundesrepublik wiederum diente Ilse Koch als Beispiel des schrecklichen Nazis, der – anders als die meisten «braven» Deutschen – wirklich Schuld trug und auch vor Mord an den eigenen Mitbürgern nicht zurückschreckte.
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