Zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und der Französischen Revolution erlebte Frankreich den beispiellosen Aufstieg zur europäischen Großmacht. Unter Ludwig XIV. war es die stärkste Militärmacht, kulturell das Vorbild Europas. Im 18. Jahrhundert aber folgte ein schleichender Machtverfall. Erfolglos in mehreren Kriegen, verlor Frankreich die meisten seiner überseeischen Besitzungen. Schließlich versank das Land im Staatsbankrott. Guido Braun zeichnet die vielfältigen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich nach. Während das politische Verhältnis durch zahlreiche Kriege geprägt wurde, war die kulturelle Anziehungskraft überragend. Französisch war die Sprache Europas, die Kultur des Hofes von Versailles prägte als Vor- und Gegenbild den europäischen Adel, die Aufklärung schließlich breitete sich über die meisten Kulturnationen aus. Aber der Kulturtransfer verlief auch in dieser Zeit keineswegs nur in west-östlicher Richtung. Höchst ambivalent also ist das Verhältnis der beiden Nachbarn, das Politik wie Kultur der damaligen Zeit prägte.
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