ADHS – Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung – ist die in Deutschland am häufigsten diagnostizierte kinder- und jugendpsychiatrische Erkrankung. Vor allem Jungen sind betroffen. Die Symptome werden zumeist mit Ritalin behandelt, einem Medikament, dessen Verschreibung zunehmend kritisiert wird. Alternative Behandlungsmethoden rücken aus diesem Grund vermehrt in den Fokus. Dazu gehört die Erlebnispädagogik. Bei Kindern und Jugendlichen in erlebnispädagogischen Projekten mit der Diagnose ADHS ist diese jedoch zumeist kaum zu bemerken. Denn das naturnahe Setting, die abwechslungsreichen Aufgaben und die sportlichen Aktivitäten unterscheiden sich so stark vom Alltag im Bildungssystem, dass ‚negative‘ Verhaltensmuster aus dem Klassenzimmer auf einmal zu wertgeschätzten Fähigkeiten werden. Die Kinder und Jugendlichen können sich ausleben und selbst entdecken – ohne von den Restriktionen der Schule sanktioniert zu werden. Benjamin Heller untersucht die Gründe dafür, warum die Erlebnispädagogik einen so positiven Einfluss auf Kinder und Jugendliche mit ADHS hat – und wo ihre Grenzen liegen. Dieses Buch liefert einen Überblick über die aktuelle Rezeption von ADHS und kann sämtlichen Menschen in pädagogischen Settings dabei helfen, ihre Sichtweise auf die Krankheit zu reflektieren und andere Wege zum Umgang mit der betroffenen Gruppe zu erkennen. Herzstück des Buchs ist die spannende Fokusgruppendiskussion, in der sich einige erfahrene Erlebnispädagogen mit der Arbeit mit Jugendlichen mit ADHS auseinandersetzen und sich mit den Möglichkeiten, aber auch den Limits der Erlebnispädagogik konfrontiert sehen.
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