Mit erstaunlicher Genauigkeit, leisem Humor und großer Dankbarkeit erinnert sich der Autor an eine Lebensphase, die ihn außerordentlich geprägt hat: seine Schulzeit in einem Internat für Körperbehinderte in der DDR. Wäre da beispielsweise nicht sein wunderbarer Lehrer Herr Reimert gewesen, der mit seinem unerschöpflichen Ideenreichtum und Basteltalent zum Funktionieren einer der ersten Spezialschreibmaschinen, die aus dem Westen importiert wurden, beigetragen hat, dann würde es dieses Buch offensichtlich nicht geben. Man stelle sich heute vor: Ein Pfleger wirft sich einfach ein behindertes Kind über die Schulter und trägt es die Treppe hinauf, nicht aus Spaß, nein, weil es weder eine Schräge noch einen Aufzug gibt. Das war Alltag und in eben jenem Alltag selbstverständlich, ebenso selbstverständlich wie das Staunen über den ersten Elektrorollstuhl, kleine und größere Missgeschicke, Tränen und Erfolge, die sich in kleinen Schritten einstellen. Es herrscht ein leichter, ja heiterer Ton in diesem Buch, in dem nicht geurteilt, sondern auf beeindruckende Weise erzählt wird, wie wunderbar Leben sein kann, auch mit Handicap.
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