Der Zorn hat keinen guten Ruf. Wir kennen nur noch die ressentimentgeladene Variante eines 'gerechten Zorns', der auf Vergeltung sinnt, es dem Anderen heimzahlen will. Mit Zorn assoziieren wir den 'Zorn Gottes' oder den Affektausbruch mythologischer Heroen, allenfalls gebrauchen wir das Wort noch im Sinn von Jähzorn, einer Unbeherrschtheit. An die Stelle des Zorns sind Begriffe wie 'Aggression' oder 'Empörung' getreten. Die Essays in diesem Band thematisieren die unterschiedlichen Varianten des Zorns unter historischen und gegenwartsdiagnostischen Vorzeichen. Dabei geht es auch darum, die produktiven Seiten eines modernen Begriffs von Zorn auszuloten. Philosophische, psychologische, politische, sozialwissenschaftliche, kulturelle und moralische Aspekte des 'Zorns' werden miteinander in Beziehung gesetzt. Mit Beiträgen von Jürgen Busche, Ute Frevert, Peter Glaser, Claus Leggewie, Jutta Limbach, Wolf Lotter, Bascha Mika, Christian Nürnberger, Alan Posener, Jürgen Werner, Uwe Wittstock und mit einem Nachwort von Michel de Montaigne.
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