Hat die griechische Demokratie einen Platz im modernen Geschichtsbewußtsein? Wie könnte die Brücke aussehen, über die der Historiker von seiner politischen Gegenwartserfahrung aus zu den alten Athenern gelangt? Vom Selbstverständnis der modernen Demokratie aus betrachtet, erscheint die politische Ordnung Athens in klassischer Zeit als etwas weitgehend Fremdes: Der die beiden Epochen trennende Graben scheint nicht überbrückbar zu sein. Man kann jedoch die Wesenszüge der griechischen Demokratie mit den unübersehbaren Problemen und Schwierigkeiten der modernen Demokratie konfrontieren. Deren Hintergründe werden dann deutlicher, und es eröffnen sich Perspektiven für Weiterentwicklung und Wandel. Prof. em. Dr. Michael Stahl hatte bis 2011 den Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Technischen Universität Darmstadt. Sein Lehrbuch «Gesellschaft und Staat bei den Griechen» erschien 2003 in zwei Bänden, 2008 präsentierte er «Botschaften des Schönen», Bilder aus der antiken Kultur.
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