Jenseits aller Debatten um seine Herkunft oder die Lokalisierung Trojas ist Homer der erste Autor Europas in einem emphatischen Sinne. Seine Wirkung reicht weit über das Publikum im frühen Griechenland bis in die Gegenwart. Für jeden am Altertum Interessierten hält Homer wichtige Einsichten bereit: Die Epen «Ilias» und «Odyssee» schildern in einprägsamen Geschichten das Bild einer ganzen Welt, in der sich das Selbstverständnis nicht nur der Griechen, sondern in wesentlichen Zügen auch der Menschen in der gesamten Antike spiegelt. Seit fast 3000 Jahren hat die bezwingende Poesie der homerischen Erzählungen von Helden und ihren Taten nichts von ihrem Reiz verloren. Sie schildert anthropologische Grundbefindlichkeiten, deren Gültigkeit auch heute unmittelbar evident ist. Homer ist der erste Klassiker Europas. Prof. em. Dr. Michael Stahl hatte bis 2011 den Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Technischen Universität Darmstadt. Sein Lehrbuch «Gesellschaft und Staat bei den Griechen» erschien 2003 in zwei Bänden, 2008 präsentierte er «Botschaften des Schönen», Bilder aus der antiken Kultur.
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