Die Krankenschwester Marie und Armin van Mergen sind seit einigen Monaten ein Liebespaar, und Armins dünkelhafte Eltern sind überhaupt nicht glücklich darüber. Trotzdem verspricht Armin ihr, sie schon bald seinen Eltern vorzustellen, und Marie hofft auf eine Einladung zum sechzigsten Geburtstag Frederik van Mergens. Zwar zweifelt Marie manchmal an Armins Liebe zu ihr, aber sie verdrängt die trüben Gedanken nur zu bereitwillig. Außerdem hat sie andere Sorgen: Seit einigen Tagen glaubt sie, von einem Unbekannten verfolgt zu werden. Das macht ihr Angst, und sie erzählt Armin davon, der ahnt, dass seine Eltern dahinterstecken. Doch er lacht Marie nur aus. Am nächsten Tag bemerkt Marie ihren «Schatten» wieder, flüchtet vor ihm, stürzt und wird verletzt in die Behnisch-Klinik eingeliefert. Marie ist traurig, weil sie nun nicht zu Frederik van Mergens Geburtstagsparty kann. Doch Fee und Daniel Norden, die ebenfalls eingeladen sind, nehmen sie auf ein, zwei Stunden mit, und keiner ahnt, dass das Schicksal nun Gelegenheit hat, die Karten völlig neu zu mischen … Daniel Norden, der Chefarzt der Behnisch-Klink, betrachtete aufmerksam die junge Frau, die ihm in seinem Büro gegenübersaß. Dr. Sarah Buchner hatte sich für die freie Stelle in der Gynäkologie beworben. Die adrette Blondine hatte mit Anfang Dreißig schon viel in ihrem Berufsleben erreicht. Für Daniel galt es als sicher, dass sie als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe die nötigen Fachkenntnisse besaß, um hier hervorragende Arbeit zu leisten. Doch er erwartete mehr von seinen Mitarbeitern als exzellente Studienabschlüsse und medizinische Spitzenleistung. Das allein reichte nicht aus, um vor seinen Augen bestehen zu können. Die Einstellung von neuen Ärzten machte sich Daniel nie leicht. Er hatte genaue Vorstellungen von seinen Klinikärzten, und seine Ansprüche an sie waren sehr hoch. Immerhin vertraute er ihnen das wertvollste Gut überhaupt an: ein Menschenleben. Die vielen beeindruckenden Zeugnisse in der Bewerbungsmappe der Frauenärztin sagten leider nichts über die Person Sarah Buchner aus. Wie war es um ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten bestellt? Warum war sie Ärztin geworden? Aus Berufung? Liebte sie ihren Beruf aus ganzem Herzen? Brachte sie den Patienten Wärme, Anteilnahme und den nötigen Respekt entgegen? Darüber gaben ihre Unterlagen nichts preis. Deshalb hatte Daniel die junge Ärztin zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Seine gute Menschenkenntnis und die Fähigkeit, die richtigen Fragen zu stellen, würden ihm helfen, sich ein umfassendes Bild von ihr zu machen. "Sie haben eine beispielhafte Karriere hingelegt, Frau Buchner.
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